Bastian Bosse wurde am 29. April 1988 in Emsdetten geboren. Emsdetten ist ein verschlafener kleiner Ort, welcher nicht sonderlich auffallen würde. Bastian hatte viele Möglichkeiten gehabt sich auszutoben, sei es im Wald wo er mit seiner Paintball Mannschaft trainierte oder bei Freunden kleine Videos drehte. Bastian liebte es seine Zeit mit seiner Familie zu verbringen, vor allem die jährlichen Campingausflüge waren ein Highlight für Ihn. Im Grunde verlief sein Leben nicht ungewöhnlich, von aussen betrachtet gab es kaum Anzeichen die auf seine Verzweiflung deuteten.
Er selbst rang aber mit Depressionen, Angst und Täglichen Demütigungen. Bastian
beschrieb in seinen Tagebüchern dass er unter der Schule litt. Es gibt vor allem
einen Vorfall an den er sich Erinnern kann womit seine Angst angefangen hatte.
Er wurde von Schülern der benachbarten Hauptschule bedroht, beschimpft und
verfolgt. Er konnte sich nicht vorstellen warum dies so war. Nachdem er eine
Weile die Schule aus Angst nicht mehr besuchen wollte, gingen seine Eltern zur
Schule und Sprachen mit seinen Lehrern darüber. Es wurde ihnen zugesichert das
man sich darum kümmern würde. Anfangs versuchte er sich anzupassen, trug Marken
Kleidung und rannte allem hinterher was "In" war. Irgendwann setzte sein
Sinneswandel ein, es ergab keinen Sinn für Ihn warum Markenklamotten so wichtig
waren. Er fing an dagegen zu protestieren, trug nur noch schwarz und sprach kaum
noch mit jemandem. Er zog sich zurück, und seine Umwelt reagierte mit Spott
darauf. Umso mehr er sich zurückzog umso mehr wurden andere auf ihn aufmerksam,
fingen an ihn zu beschimpfen und zu bedrohen. Einmal wurde ihm ein Glühender
Schlüssel in die Handfläche eingebrannt. All dies liess seine Wut und seine
Verzweiflung nur noch grösser werden.
Ihm wurde alles egal, umso öfter er die Klasse Wiederholen musste umso weniger
gelang es ihm sich in die Klasse zu integrieren. Ihm war es dann egal ob er die
Klasse schaffen würde oder nicht. Primär war es wichtig, sich an all denen die
ihm das Leben zur Hölle gemacht hatten zu Rächen. Sein ganzes Geld und seine
ganze zeit steckte er nur noch in seine Pläne. Nach aussen hin spielte er eine
Rolle, als wäre alles OK mit ihm, er ging Pünktlich zur Arbeit und versuchte das
Beste aus seiner Situation zu machen.
In ihm sah es aber ganz anders aus, seine Wut war so stark gestiegen dass es ihm
eine Art von neuem Selbstbewusstsein verlieh. Er hatte keine Angst mehr, er
wirkte Selbstbewusst und Stolz. Am 20. November 2006 fuhr Bastian bewaffnet zu
seiner ehemaligen Schule, der Geschwister Scholl Schule und verliess sie nicht
lebend.