Am Dienstag, den 20. April 1999, gingen zwei junge Männer namens Eric Harris und
Dylan Klebold zur Columbine High School, die Schule, die sie in den letzten
Jahren besucht haben und auch heute wieder besuchen. Doch dieses Mal kommen sie
nicht pünktlich zum Unterricht, wie sonst eigentlich. Auch zur letzten Prüfung,
die sie auf der CHS schreiben müssten, sind sie nicht erschienen, wobei es für
beide nicht einmal ein Problem gewesen wäre, diese Arbeit mit sehr gut
abzuschliessen. Nein, heute haben sie was anderes im Sinn!
Bis zu diesen Zeitpunkt waren beide Schüler sozusagen Musterschüler und hatten
nie sonderlich viele Probleme mit schlechten Noten. Beide lebten in Littleton,
einem kleinen Städtchen nahe Denver, im Bundesstaat Colorado. In einer sehr
schönen Gegend, wo jeder jeden kennt... Sozusagen der amerikanische Alltag in
den US-Kleinstaaten. Dylan, der schon fast sein ganzes Leben dort verbracht
hatte, war auch bei den Nachbarn sehr bekannt, er war ein schüchterner Junge,
der nie Probleme machte. Eric wuchs in einer militärischen Familie auf, das hiess
für ihn, sehr oft die Stadt oder gar den Bundesstaat zu wechseln. Er hatte nie
sonderlich viele Freunde gehabt, da er immer, wenn er sich langsam an die
Umgebung gewöhnt hatte und Freunde gefunden hatte, wieder umziehen musste...
1997 zog die Harris Familie nach Littleton in ein schönes Haus um. Erics Zimmer
war im Keller, wo er ungestört das machen konnte, was er wollte. In Kleinstädten
ist es meist schwer, sich in eine eingeschworene Gemeinde einzugliedern und dies
gelang der Familie Harris nur schwer.
Dylan hatte in der Schule weniger Probleme, da er mit seinen 6.3 inch sehr gross
war, im Gegensatz zu Eric. Er war der Kleinste mit 5.9 und hatte eine
Deformierung an der Brust, somit wurde er von den "Jocks", also den Sportlern,
oft gehänselt, in den Spint gesperrt oder sogar in die Mülltonne gesteckt. Hier
muss ich noch hinzufügen, dass es einen grossen Unterschied zu den Deutschen
Schulen gibt. Dort werden Sportler sehr gefördert, da mit jedem Sieg auch das
Ansehen und die Sponsoren wachsen. Das ist für die Schule sehr wichtig! Daher
werden Athleten bevorzugt behandelt und man schaut nicht so genau hin, wenn sie
mal zu spät in die Klasse kommen oder gar schlechtere Noten haben. Somit haben
die Lehrer die Augen geschlossen, als Eric terrorisiert wurde. Was, wie sich
später herausstellte, ein grosser Fehler war. Erics Wut wuchs und wuchs, er
bastelte Rohrbomben und testete sie mit seinen besten Freund Dylan.
Dylan war eher zurückhaltend und frass alles in sich hinein, statt seine Wut
heraus zulassen.
Am 20. April 1999 stand Eric mit seinem Auto, einem Honda Prelude, vor der
Schule, als ihm angeblich Brooks Brown entgegen kam. Brooks war von klein auf
ein guter Freund von Dylan und ist mit ihm zusammen aufgewachsen. Doch in der
CHS haben sie sich mehr oder weniger aus den Augen verloren. Eric und Brooks
hatten oftmals die selben Kurse. Brooks hatte vor ihm den Führerschein und nahm
ihn oft mit zur Schule. Eric, der von Haus aus sehr pünktlich war, ertrug es
nicht das Brooks immer verschlief und rastete eines morgens aus, als Brooks
wieder zu spät kam. Somit begann ein grosser Streit zwischen den beiden, der sich
bis zu der Begegnung am Morgen des 20. Aprils hinzog. Eric drohte auf seiner AOL
Homepage ihn umzubringen. Dylan gab Brooks die URL. Er las diese Morddrohung,
druckte die Seiten aus und ging mit seinen Eltern, die sehr besorgt waren, zur
Polizei. Doch Die Polizei unternahm dagegen nichts.
In Brooks Buch beschreibt er die Begegnung auf dem Parkplatz in etwa so: Brooks
rauchte eine und sah Eric, wunderte sich, dass er nicht zur Prüfung erschienen
ist und sprach ihn deswegen an. Eric antwortete ihm, dass es nun keine Bedeutung
hätte und dass er ihn jetzt mögen würde. Er soll so schnell wie möglich nach
Hause gehen, denn es würde gleich etwas passieren... Brooks dachte sich nichts
dabei, ihn wunderte es aber, dass Eric sein KMFDM-Cap nicht aufhatte, das trug
er eigentlich jeden Tag! So in etwa schildert Brooks Brown es in seinem Buch "No
easy answer".
Fakt ist, dass Dylan sein Auto parkte und kurz darauf zu Eric herüber ging. Sie
hatten in der Schule und ausserhalb Rohrbomben ausgelegt. Jetzt warteten sie nur
noch darauf, dass die diese in der Cafeteria losgingen und die Schüler ihnen
entgegen laufen würden. Als nach einigen Minuten nichts passierte, gingen sie
auf die Schule los, und erschossen jeden, der ihnen in den Weg kam. Am Ende
töteten sie sich selbst in der Schulbibliothek. Sie nahmen 13 Menschen mit in
den Tod und verwundeten 23 Menschen, die teilweise bis zum jetzigen Zeitpunkt
immer noch an diesen Wunden leiden müssen.